Erfolgt die Herstellung des Getränkes traditionell mit Äpfeln, so gibt es heutzutage auch Sorten, die mit Birnen produziert werden. Hier wird der Birnensaft nach dem Pressen gefiltert, damit das Getränk eine hohe Reinheit aufweisen kann. Danach bekommen die Birnen genauso wie normalerweise die Äpfel ausreichend Zeit, um in Ruhe zu gären. Besonders auffällig ist beim Cider – sowohl beim Cider aus Äpfeln als auch aus Birnen - nach dem Einschenken ins Glas die leuchtend goldene Farbe. Typisch ist zudem auch eine nur leichte Schaumbildung bei dem Getränk mit einem geringen Alkoholgehalt. Der Geruchstest eines Ciders lässt sofort vielseitige Fruchtaromen erkennen.
Bei der Produktion des Cider aus Äpfeln werden Sorten benutzt, die über einen hohen Tanningehalt verfügen. Der Prozess der Fermentierung erfolgt dabei bei sehr niedrigen Temperaturen von maximal 15 Grad Celsius. Dies hat einen grundlegenden Einfluss auf die Länge des Prozesses sowie dadurch auf das Aroma des Cider. Kurze Zeit, bevor der Zucker komplett der Umsetzung durch die Hefen unterzogen worden ist, erfolgt das Umfüllen in neue Fässer. Dabei verbleiben die meisten Schwebstoffe und Hefen im alten Fass. Anschließend wird das neue Fass mit dem Cider ohne Luft und dicht verschlossen. Der restliche Zucker wird fermentiert, sodass die Kohlensäure entsteht und das Getränk haltbar gemacht wird. Der Alkoholgehalt kann durch das Zugeben von Zucker noch erhöht werden. Grundsätzlich liegt der Alkoholgehalt zwischen 2,5 und 12 Prozent. Auch wenn der Cidre nach kurzer Zeit trinkfertig ist, kann er noch bis zu vier Jahre im Fass gelagert werden.
Der Blick in die Geschichtsbücher zeigt auf, dass das Getränk bereits vor langer Zeit bekannt war. Schon rund 400 vor Christus sind Berichte bekannt, die von der Verwendung des Apfelsaftes zeugen. Der römische Autor Plinius berichtete schon um das Jahr 50 herum von einem Wein aus Birnen und sämtlichen Apfelsorten, zudem beschrieb ein Militärarzt im 1. Jahrhundert die heilsame Wirkung von Obstwein. Nachdem das Getränk als Sydre im 6. Jahrhundert im Baskenland bekannt wurde, gibt es erste ausdrückliche Nennungen der Rezeptur aus dem 13. Jahrhundert.