Was ist Bockbier?
Um kaum einen Bierstil ranken sich so viele Mythen und „alternative Wahrheiten“ wie um das Bockbier. Egal, ob heller oder dunkler Bock, Doppelbock oder Weizenbock, grundsätzlich handelt es sich immer um ein Starkbier mit klar definierter Mindeststammwürze. Ein normaler Bock muss mindestens 16%, ein Doppelbock gar 18% Stammwürze bzw. Grad Plato vorweisen können.
Die meisten Bockbiere sind von Malzaromen dominiert, besonders die Dunklen Vertreter. Hier können sich auch Noten von Lakritze, Waldbeeren oder Trockenbeeren entwickeln. Helle Böcke sind meist eher ausgewogen zwischen Malz- und Hopfenaromen, oft mit Honignoten und Anklängen an Heu und Blumenwiesen. Der starke Alkoholgehalt bei oft hoher Vergärung macht viele Bockbiere gefährlich, denn sie offenbaren ihre Wirkung erst nach mehreren Halben oder gar Maßen. Am beliebtesten sind die Bockbiere zu den klassischen Fastenzeiten vor Weihnachten und Ostern. Viele Brauerei zelebrieren die jeweilige Bockbier-Premiere mit einem eigenen Fest, dem Bockbieranstich.
Der Winterbock
Der Winterbock ist eine besondere Form des Bockbieres, gebraut für die kalte Jahreszeit. Der Bitburger Winterbock gebraut von Stefan Meyna, reift bei -2 Grad in Lagerkellern. Verfeinert wird der Bitburger Winterbock durch Bitburger Siegelhopfen und speziellen Aromahopfen Callista. Dadurch wird das Bier zu einem speziellen Geschmackerlebnis, ideal für kalte Winterabende.
Die Hintergründe des Bockbieres
Um den echten Hintergründen des Bockbieres auf den Grund gehen zu können, müssen wir ins Mittelalter gehen, genauer gesagt ins 13. Jahrhundert, und eine kleine Stadt im heutigen Niedersachsen namens Einbeck besuchen. Die Einbecker hatten sich in den etwa 200 Jahren der Existenz ihrer Siedlung zu einer ordentlichen Bürgerschaft gemausert, die 1252 das Stadtrecht verliehen bekam. Das schloss auch eine eigene Braugerechtigkeit ein, die den Bürgern einen exklusiven Absatzmarkt sicherte. Innerhalb eines Jahrhunderts exportierten sie ihr Bier sogar in andere Städte. 1368 trat Einbeck schließlich der Hanse bei und hatte somit Zugriff auf das größte Handelsnetzwerk der damaligen Zeit. Bier war eines der Hauptexportgüter der Hansestädte, wobei es in jeder Stadt anders beschaffen war. Einige Hanse-Biere waren als besonders nahrhaft, andere wegen ihrer medizinischen Wirkung und wieder andere wegen ihres hohen Alkoholgehaltes bekannt.
Mehr zu den Hintregründes des Bockbieres erfährst du hier
Autor: Markus Raupach
Autor: Markus Raupach
Fotograf, Journalist, Bier- und Edelbrandsommelier
Ausgezeichnet mit der Goldenen Bieridee 2015
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